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Archiv 2014 „Vernetzt und Vermessen”

Pressemitteilung

Vernetzt und Vermessen. Big Data – eine Revolution und was sie für uns bedeutet

Frankfurt am Main, 12. März 2014
Die Entwicklung, die unter dem Begriff „Big Data“ zusammengefasst wird, „hat das Potenzial, unser Leben grundlegend zu verändern“, sagt Viktor Mayer-Schönberger, Professor am Oxford Internet Institute. Dass Amazon weiß, was wir lesen wollen und demnächst sogar die Lieferung vor ihrer Bestellung zusammenstellt, dass Google uns die passenden Webseiten sucht und Grippewellen durch die Analyse der Suchanfragen voraussagt, oder dass Facebook uns die richtigen Freunde sucht – Big-Data-Dienste erscheinen als selbstverständlich. Doch erst die Enthüllungen über die Datenspionage der NSA haben die neuen Möglichkeiten, mit großen Datenmengen umzugehen, in das öffentliche Interesse gerückt. Die rasant steigenden Datenmengen, die wachsende Geschwindigkeit ihrer Verarbeitung und die Fähigkeit, ganz unterschiedliche Daten miteinander zu verknüpfen, lassen etwas grundsätzlich Neues entstehen. Für Viktor Mayer Schönberger ist es „eine Revolution, die – richtig eingesetzt – uns besser leben, besser lernen und besser wirtschaften lässt”. Wir werden „die Wirklichkeit anders verstehen und eine neue Tür der Erkenntnis aufstoßen”, glaubt der Autor des Buches „Big Data“, das in zwanzig Sprachen übersetzt ein internationaler Bestseller ist.

Zum Auftakt des diesjährigen lpr-forum-medienzukunft wird Viktor Mayer-Schönberger in seiner Keynote zeigen, dass es künftig weniger um das „Warum“, sondern vielmehr um das „Was“ gehen wird und dass damit anstelle des alten Denkmusters der Kausalität die neue Welt von Korrelationen und Wahrscheinlichkeiten tritt. Auf Mayer-Schönbergers Ausblick „Was Daten uns lehren können“ wird Peter Schaar mit einer Gegenrede antworten. Der ehemalige Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationssicherheit wird aufzeigen, „was Daten uns fürchten lassen“. „Big Data darf nicht dazu führen, dass wir dauernd registriert, durchleuchtet und bewertet werden. Grundlegende Freiheitsrechte werden nicht dadurch obsolet, dass es technisch immer einfacher wird, sie zu unterminieren“, mahnt der Vorsitzende der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz in Berlin.
Unter dem Titel „Vernetzt und vermessen“ diskutieren die Folgen der Big Data-Revolution neben Viktor Mayer-Schönberger und Peter Schaar der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, Isabell M. Welpe, Professorin für Strategie und Organisation an der Technischen Universität München, der Datenjournalist Marco Maas von OpenDataCity und der Digitalisierungsexperte Philipp Leutiger vom Beratungsunternehmen Roland Berger. Der Internet- und Datenschutzexperte von Zeit Online, Kai Biermann, zieht das Fazit.

„Wie Informationen entstehen, wie wir Informationen analysieren, bestimmt auch die Art und Weise, wie wir Gesellschaft verstehen und organisieren“, sagt Joachim Becker. „Deswegen“, so der Direktor der gastgebenden Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen), „muss uns der Prozess der „Datifizierung“ aller Lebensbereiche interessieren. Denn daraus ergeben sich auch weitreichende Folgen für das, was der Journalismus, was Medien künftig zu leisten haben, wie Medienunternehmen arbeiten und wie und worüber die Selbstverständigung der Gesellschaft funktioniert“.

Das lpr-forum-medienzukunft versteht sich als Plattform eines interdisziplinären Dialogs über den gesellschaftlichen Wandel, ausgelöst durch die Transformation der Medien. Das lpr-forum-medienzukunft 2014 findet unter dem Titel „Vernetzt und vermessen. Big Data – eine Revolution und was sie für uns bedeutet“ am 27. März in Frankfurt am Main statt.

Weitere Informationen unter: www.lpr-forum-medienzukunft.de

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