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Archiv 2015 „Weitergeleitet ins Netz“

Pressemitteilung
Weitergeleitet ins Netz.
Über neuen Journalismus, alte Medien und die digitale Moderne

Frankfurt, 11. Februar 2015 Medien und Journalismus stecken in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die Mediennutzer spielen dabei eine aktive Rolle und werden zu einer treibenden Kraft; Bernhard Pörksen sieht in dem Publikum die „fünfte Gewalt“. „Die vernetzten Vielen sind längst zu einer publizistischen Macht geworden“, sagt der renommierte Medienwissenschaftler, „die die Agenda und das Tempo des klassischen Journalismus verändern und beeinflussen.“ Pörksen, der seit 2008 eine Professur für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen inne hat, ist sicher:

Mit ihren Veröffentlichungen auf Blogs, Wikis, in sozialen Netzwerken, werden die Nutzer als Medienkritiker und Meinungskorrektiv aktiv, bilden Protestgemeinschaften und treiben bei Bedarf die Entlarvungs- und Enthüllungsarbeit voran.“ Mitunter allerdings finden sie sich „zum grausamen Mobbingspektakel zusammen“, konstatiert Pörksen, der in seinen Forschungsarbeiten sich schwerpunktmäßig mit den Inszenierungsstilen in Politik und Medien befasst.

Zum Auftakt des diesjährigen lpr-forum-medienzukunft wird Bernhard Pörksen in seiner Keynote sich mit der neuen Macht des Publikums und der Vertrauenskrise der Medien auseinandersetzen.

„Journalismus muss sich gegenüber einer Vielfalt alternativer Medienangebote behaupten und kämpft neben wirtschaftlichen Problemen zusehends mit der Schwierigkeit, nachwachsende Generationen zu erreichen”, ergänzt Leif Kramp. „Triebfeder ist eine fortgeschrittene Mediatisierung aller Lebensbereiche“, sagt der Forschungskoordinator am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Universität Bremen: „Wir nutzen Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungsmedien häufiger, länger und mobiler.“ Das führe, so der Bremer Medienforscher, zu neuen Kommunikationsformen, neuen Akteurskonstellationen und neuen Medienensembles. Leif Kramp, der mit einer VielzahI von Veröffentlichungen zum Strukturwandel von Medien und Journalismus hervorgetreten ist, wird beim lpr-forum-medienzukunft am 12. März in Frankfurt analysieren, was die „Die digitale Moderne“ ausmacht.

„Der Journalismus ist im Netz nicht neu erfunden worden, aber das Netz hat das mediale Ökosystem fundamental verändert“, sagt Joachim Becker. Der Direktor der gastgebenden Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) fügt an: „Wir sehen, dass sich Rollen und Rollenverständnis verändern, dass Altes und Bewährtes erodiert, dass die Technik für bislang ungeahnt neue Möglichkeiten sorgt, dass es geradezu tektonische Verschiebungen gibt.“ Dazu zählt Joachim Becker auch die „schwindende Glaubwürdigkeit der etablierten Medien und den spürbaren Vertrauensverlust in den Journalismus“. Vor diesem Hintergrund sei es umso wichtiger, sich mit journalistischen Organisationsformen auseinanderzusetzen; hebt der LRP-Direktor hervor, „denn für die Selbstverständigung der Gesellschaft bleibt der Qualitätsjournalismus, der recherchiert und aufklärt, einordnet und gewichtet, unverzichtbar.“

Die sechste Ausgabe ihrer Veranstaltungsreihe lpr-forum-medienzukunft widmet die LPR Hessen am 12. März 2015 in Frankfurt am Main unter dem Titel „Weitergeleitet ins Netz“ den Fragen nach neuem Journalismus, alten Medien und der digitalen Moderne.

Die Veranstaltung der LPR Hessen wird konzipiert und realisiert vom Büro Ingrid Scheithauer.

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Rückfragen an:
Büro Ingrid Scheithauer,
Zedernweg 5, 53340 Meckenheim,
Ulrike Oertel | Mobil: 0160 73 74 624 | oertel@ingridscheithauer.de