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Pressemitteilung
„Öffentlichkeit als verwundbare Struktur.“
lpr-forum-medienzukunft 2022
zum Thema „Die resiliente Gesellschaft. Über die nötige Vielfalt an Denkmodellen und den Journalismus in Krisen-Zeiten“ am 26. April in Frankfurt

Frankfurt am Main, 26. April 2021 Das 21. Jahrhundert ist ein Zeitalter des Umbruchs. Sicher geglaubte Erkenntnisse geraten ins Wanken: Klimakrise, weltweite Migration, die COVID-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine erschüttern die Fundamente einer offenen, demokratischen Gesellschaft und bedrohen den Wohlfahrtsstaat. Die Abwehrkräfte und Widerstandsfähigkeit demokratischer Prozesse geraten in Gefahr. Indizien dafür sind der Verlust an Vertrauen in Politik und Journalismus, die Gefährdung der öffentlichen Meinung durch Hass, Desinformation und Propaganda, die Etablierung von Verschwörungsmythen und schließlich eine Radikalisierung des öffentlichen Diskurses. Dabei verschanzen sich immer größere Gruppen unversöhnlich hinter Doktrinen, die drei Jahrhunderte nach dem Beginn der Aufklärung als längst überwunden galten. Demokratische Gesellschaften stehen vor neuen Herausforderungen. Das alles erfordert neue Denkmodelle, neue Formen der Kommunikation und auch der Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit. Darüber haben beim 13. lpr-forum-medienzukunft am 26. April in der Evangelischen Akademie Frankfurt Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft, Gesellschaft und Journalismus diskutiert.

Der Direktor der Medienanstalt Hessen, Joachim Becker, betonte zum Auftakt des lpr-forum-medienzukunft, in Zeiten des Umbruchs brauche es mehr denn je „verlässliche Informationen, geprüfte Fakten, vernünftige Argumentationen und den Willen, sich damit auseinanderzusetzen“. Es gehe darum, Öffentlichkeit „als verwundbare und schutzbedürftige Struktur“ zu erkennen, sagte Joachim Becker. Komplexe Transformationsprozesse einer resilienten Gesellschaft bedürften einer Vielzahl von Denkmodellen, Fortschrittsglaube allein reiche nicht aus. „Wir müssen vielmehr als offene Gesellschaft unsere Verwundbarkeit erkennen, den Prozess der Meinungs- und Willensbildung schützen und Öffentlichkeit als eine unverzichtbare Struktur begreifen“, mahnte der Direktor der Medienanstalt Hessen.

Eva Kühne-Hörmann, Hessische Ministerin der Justiz, hob in ihrem Grußwort hervor, gesellschaftliche Resilienz brauche mehrere Standbeine. Demokratie, Rechtsstaat und Meinungsfreiheit aber seien zurzeit „großen Bedrohungen ausgesetzt“. Der Nationalismus und Krieg Russlands bewirke eine „Zeitenwende“, „die uns alle fassungslos macht“. Zugleich stellten rechtsradikale Strömungen, Desinformation, Lügen und blanker Hass die Demokratie in Frage. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und der neue Digital Services Act der Europäischen Union würden aber „den richtigen Weg“ weisen. Gegen Beleidigung, Nötigung und Volksverhetzung in sozialen Online-Netzwerken müssten konsequente Strafverfolgung, Präventionsprogramme sowie Aktivitäten einer starken Presse und möglichst vieler zivilgesellschaftlicher Kräfte gebündelt werden, lautete der Appell von Hessens Justizministerin.

Das lpr-forum-medienzukunft beschäftigt sich als Veranstaltungsreihe der hessischen Landesmedienanstalt seit 2009 einmal pro Jahr mit den Veränderungen und Umbrüchen in Medien und Gesellschaft. Ein ausführlicher Tagungsbericht folgt.

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Weitere Informationen unter lpr-forum-medienzukunft.de
Rückfragen an: Büro Ingrid Scheithauer | Zedernweg 5 | D-53340 Meckenheim |
Frau Carmen Jentzsch | Tel. 0171 556 82 57 | jentzsch@ingridscheithauer.de

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