Archiv 2011 „Netz und Neuronen”
Marian Adolf ist Juniorprofessor für Medienkultur an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Er studierte Kommunikationswissenschaft und Politologie an den Universitäten Wien und Karlstad (Schweden) und promovierte 2005 mit einer Arbeit zur theoretischen Modellierung der Mediengesellschaft. Zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter für Medienforschung am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, wechselte er 2006 als Post-Doc an den Karl Mannheim-Lehrstuhl für Kulturwissenschaften der Zeppelin Universität. Seit September 2010 hat er dort die neugeschaffene Juniorprofessur für Medienkultur inne. Marian Adolfs Interesse gilt den Schnittstellen zwischen Gesellschafts-, Kultur- und Medientheorie; seine Forschungsprojekte gehen den Auswirkungen der „neuen Medien“ auf die Herausbildung demokratischer Öffentlichkeiten und der Frage der zunehmenden Mediatisierung gesellschaftlicher Beziehungen nach.
Zeppelin University, Media Culture
Katrin Amunts ist Direktorin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin, INM-1, des Forschungszentrums Jülich; mit ihrem interdisziplinärem Forscherteam arbeitet sie an der Erstellung eines dreidimensionalen Hirnatlas, der Strukturen und Zellarchitektur ebenso darstellt wie genetische und molekulare Eigenschaften des Gehirn. Ziel des langwierigen und aufwändigen Forschungsprojekts ist ein dreidimensionales Computermodell, das nicht nur die Areale der Hirnrinde, sondern auch die Netzwerke, die sie mit anderen Arealen und tiefer gelegenen Kerngebieten bilden, zeigt. Katrin Amunts, die seit 2004 zudem als Professorin für strukturell-funktionelles Brain Mapping an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen lehrt, befasst sich auch intensiv mit den neuronalen Grundlagen von Sprache sowie visueller Verarbeitung und hat wegweisende Publikationen dazu vorgelegt. Die gebürtige Potsdamerin, die sich 2000 im Fach Anatomie an der Universität Düsseldorf habilitiert hat, absolvierte ihr Medizinstudium mit Schwerpunkt Biophysik in Moskau und hat dort ihre wissenschaftliche Tätigkeit im Bereich der Hirnforschung begonnen.
Forschungszentrum Jülich
Markus Beckedahl bloggt seit 2002 auf netzpolitik.org über Politik in der digitalen Gesellschaft. netzpolitik.org zählt zu den reichweitenstärksten Blogs im deutschsprachigen Raum und wurde mehrfach ausgezeichnet. Er ist Mitgründer der newthinking communications GmbH, einer Agentur für Open Source Strategien und digitale Kultur, mit Sitz in Berlin. Als Veranstalter organisiert Beckedahl (Jahrgang 1976) seit 2007 die re:publica-Konferenz über Blogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft, die zum zentralen Kongress der deutschen Netzgemeinde geworden ist. Anlässlich der diesjährigen Konferenz im April stellte der Internet-Experte den neu gegründeten Verein „Digitale Gesellschaft“ vor, der den Interessen der Nutzer Gehör verschaffen soll. Beckedahl gehört als Sachverständiger der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages “Internet und digitale Gesellschaft” und ist Mitglied des Medienrats der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) sowie persönliches Mitglied der deutschen UNESCO-Kommission.
Netzpolitik und Digitale Gesellschaft
Ingrid Scheithauer arbeitet als Journalistin, Moderatorin und Beraterin in Meckenheim bei Bonn. Mit ihrem 2003 gegründeten Büro ist die gebürtige Hannoveranerin mit österreichischen Wurzeln in der Politik- und Medienberatung tätig und übernimmt Konzeption und Realisation von Medienveranstaltungen. Die Veränderungen der Medienlandschaft analysiert und kommentiert Ingrid Scheithauer seit Anfang der 80er Jahre als Redakteurin der Frankfurter Rundschau, deren Medienressort sie aufbaute und bis 2003 leitete. Als Moderatorin ist Ingrid Scheithauer, die Politik- und Kommunikationswissenschaft in Mainz, München und Stanford studiert hat, bei nationalen und internationalen Medienkongressen aktiv. Sie gehört verschiedenen Jurys für Medienpreise an und war u.a. Mitglied der „Weizsäcker-Kommission“ und des Medienrates der LfM NRW. Mit den durch die Digitalisierung ausgelösten Transformationsprozessen in Medien und Gesellschaft befasst sie sich derzeit ebenso intensiv wie mit den verschiedenen Facetten des Themas Vertrauen, zu dem sie kürzlich auch ein Fernsehprojekt realisiert hat.
Rouven Schellenberger (39) ist Chefredakteur der Frankfurter Rundschau. In dieser Funktion verantwortet er die Printausgabe der Zeitung ebenso wie den Internetauftritt fr-online.de und die hochdekorierte iPad-Ausgabe der FR.
Zuvor arbeitete er in verschiedenen leitenden Positionen für die Frankfurter Rundschau und die Berliner Zeitung, wo er über viele Jahre hinweg auch als politischer Korrespondent in Berlin und Brüssel über nationale und internationale Beziehungen berichtete. Rouven Schellenberger hat in Münster/Westfalen Politikwissenschaft, Wirtschaftspolitik und Publizistik studiert.
Als Professorin für Experimentelles Radio an der interdisziplinären Medienfakultät der Bauhaus-Universität Weimar sucht Nathalie Singer nach neuen künstlerischen Formate und Modellen, sie geht den Veränderungen des Mediums Radio und seiner Rezeption im Zeitalter von Medienkonvergenz und Digitalisierung nach. Als Kind deutsch-französischer Eltern in München geboren, studierte Nathalie Singer in Berlin und Paris Musik- und Kommunikationswissenschaften sowie Psychologie und absolvierte Kompositionskurse für elektroakustische Musik bei der Groupe de Recherches Musicales (GRM) in Paris. Als Autorin, Komponistin und Regisseurin produzierte sie zahlreiche Features und Hörspiele für die Sender der ARD, komponierte Hörspiel-, Bühnen- und Filmmusik und verfasste musikwissenschaftliche Publikationen zum Thema elektroakustische Musik und Radiokunst. Weiterhin organisierte sie diverse Musikfestivals (Inventionen/ MaerzMusik/ Sonic Arts Lounge), sowie Kompositionskurse für Kinder in der Akademie der Künste, Berlin. Bevor sie 1996 den Ruf an die Bauhaus-Universität Weimar erhielt, war sie als Dramaturgin beim Deutschland Radio Kultur in der Hörspielabteilung tätig (Hörspielwerkstatt/Klangkunst, Freispiel, Wurfsendung) tätig. Für die Entwicklung und Projektleitung des inzwischen renommierten Kurzhörspielformats „Wurfsendung“ erhielt sie 2005 den RadioJournal Rundfunk Preis.
Bauhaus Universität Weimar, Bereich Experimentelles Radio
Wolfgang Thaenert führt die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) seit 1989. Fragen der Vielfaltsicherung, die Verankerung journalistischer Standards sowie die Sicherung von Persönlichkeitsrechten und des Jugendmedienschutzes sind für den LPR-Direktor zentral für die Weiterentwicklung der Medienordnung in der digitalen Welt. Die Entwicklung des privatwirtschaftlichen Rundfunks und dualen Systems hat Wolfgang Thaenert seit den Anfängen in den 80er Jahren begleitet – als Verwaltungsjurist im Gesetzgebungs- und Beratungsdienst des niedersächsischen Landtags, dann als Geschäftsführer des niedersächsischen Landesrundfunkausschusses, bevor er 1989 als Gründungsdirektor der LPR Hessen berufen wurde. Im Verbund der Landesmedienanstalten befasst sich Wolfgang Thaenert als Europabeauftragter der DLM vor allem mit der Medienpolitik der EU. Von 2003 bis 2005 hatte der LPR-Direktor den Vorsitz der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) inne. Der gebürtige Hildesheimer (Jahrgang 1950) ist seit 1993 der Universität Kassel verbunden; wo er Medienrecht am Institut für Wirtschaftsrecht lehrt.
LPR Hessen
Digitale Spiele und virtuelle Welten sind die Forschungsschwerpunkte von Jeffrey Wimmer, der seit 2009 am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau eine Juniorprofessur inne hat. So untersucht Wimmer, der sich intensiv u.a. mit Computerspielern und der Nutzung der Games befasst hat, derzeit den „Public Value digitaler Spiele“ am Beispiel von Computerspielnetzwerken im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts. Wimmer, der an der Universität Erlangen-Nürnberg Sozialwissenschaften studiert hat, forschte zunächst über urbanen Wandel und Computerindustrie. Mit einer Arbeit über (Gegen-)Öffentlichkeit promovierte Wimmer 2006 an der Universität München, unterrichtete an der FU Berlin und gehörte dem Forscherteam des Instituts für Medien, Kommunikation und Information der Universität Bremen zum Thema Mediatisierung der Gesellschaft an. „Digitale Medientechnologien: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ ist der Titel eines Buches, das, herausgegeben von Maren Hartmann und Jeffrey Wimmer, dieser Tage erscheint. Jeffrey Wimmer ist Sprecher der Fachgruppe „Soziologie der Medienkommunikation“ der deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.sowie Chair der Section „Communication and Democracy“ der European Communication Research and Education Association.
Technische Universität Ilmenau, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften, Fachgebiet Virtuelle Welten und Digitale Spiele
Axel Wintermeyer hat sein Amt als Chef der Hessischen Staatskanzlei am 31. August 2010 mit der Stabübergabe von Roland Koch an Volker Bouffier angetreten. Zuvor war der gebürtige Wiesbadener (Jahrgang 1960) fünf Jahre lang Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, dem er seit 1999 angehört. Als Parlamentarier war er u.a. rechtspolitischer Sprecher seiner Fraktion, Mitglied des Hauptausschusses des Landtags sowie des hessischen Richterwahlausschusses. Wintermeyer, der an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Jura studiert hat, war bis zu seiner Berufung zum Staatsminister als Rechtsanwalt in eigener Kanzlei in Hofheim am Taunus tätig. Der Stadt ist er auch kommunalpolitisch verbunden als Stadtverordneter. Als Chef der Wiesbadener Staatskanzlei ist Wintermeyer auch für die Medienpolitik des Landes zuständig; sein besonderes Interesse gilt den Fragen des Jugendmedienschutzes im Internet.
Hessische Staatskanzlei Hessen