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Archiv 2011 „Netz und Neuronen”

Pressemitteilungen

Netz und Neuronen – Wie digitale Medien unser Denken verändern

Frankfurt a.M./Kassel, 05. Mai 2011
Es ist eine grundlegende Erkenntnis der modernen Neurowissenschaft, dass sich unser Denkapparat fortwährend anpasst, dass jede Wahrnehmung, jedes Denken, jedes Fühlen das Gehirn verändert. Was bedeutet das mit Blick auf die digitalen Medien und die geänderte Mediennutzung? Welche Auswirkungen haben surfen, chatten, twittern, bloggen, gamen auf die Denkstrukturen?

Unter dem Titel „Netz und Neuronen“ geht das lpr-forum-medienzukunft 2011, das die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) am 26. Mai in Frankfurt veranstaltet, diesen Fragen nach. „Die Digitalisierung verändert nicht nur Medienangebote und Mediennutzung, sie wirkt sich auch auf unser tägliches Handeln aus“, sagt Wolfgang Thaenert. „Uns interessiert“, so der Direktor der LPR Hessen, „letztlich eine alte Fragestellung aus neuer Perspektive, nämlich der Hirnforschung: Wie wirken Medien?“

Wie das Hirn Informationen verarbeitet und wie es sich auf das wachsende Medienangebot einstellt, wird die renommierte Neurowissenschaftlerin Katrin Amunts in ihrer Keynote über die Interaktion der Neuronen aufzeigen. Die Direktorin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin des Forschungszentrums Jülich erforscht die neuronalen Grundlagen von Sprache sowie visueller Verarbeitung und arbeitet an der Erstellung eines dreidimensionalen Hirnatlas, der Strukturen und Zellarchitektur ebenso darstellt wie genetische und molekulare Eigenschaften des Gehirns.

Welchen Einfluss das Netz auf unsere Wahrnehmungsmuster hat und welche Schlussfolgerungen aus den neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zu ziehen sind, diskutieren Web 2.0-Experten: Jeffrey Wimmer, Medienwissenschaftler an der TU Ilmenau, erforscht die virtuellen Welten der Computerspieler. Die Radio-Expertin Nathalie Singer, die an der interdisziplinären Medienfakultät der Bauhaus-Universität Weimar lehrt, geht den Veränderungen des alten Mediums Radio und seiner Rezeption angesichts von Medienkonvergenz und Digitalisierung nach und sucht nach neuen künstlerischen Formaten. Marian Adolf von der Zeppelin Universität, Friedrichshafen, setzt sich mit der zunehmenden Mediatisierung gesellschaftlicher Beziehungen auseinander.

Aus der Perspektive der Politik lotet Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, aus, was Medienkompetenz angesichts der Informationsflut bedeutet. Markus Beckedahl ist als Gründer von netzpolitik.org ein einflussreicher Netzaktivist, er geht der Frage nach, ob die digitale Revolution zur Industrialisierung des Denkens führt, wenn Algorithmen die sozialen Kontakte verwalten?

Mit ihrer Veranstaltungsreihe lpr-forum-medienzukunft bietet die Hessische Landesmedienanstalt eine Plattform zu einem interdisziplinären Diskurs über den gesellschaftlichen Wandel, ausgelöst durch die Transformation der Medien. Das lpr-forum-medienzukunft 2011 „Netz und Neuronen“ findet am 26. Mai ab 16 Uhr in Frankfurt, Westhafenpier 1, statt. Im Anschluss an den Dialog zwischen Neurowissenschaft und Medien bietet ein Empfang Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Networking am Frankfurter Mainufer.

www.lpr-forum-medienzukunft.de

Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
(LPR Hessen)
Wilhelmshöher Allee 262
34131 Kassel
gez. Prof. Wolfgang Thaenert
Direktor LPR Hessen

Kontakt bei Rückfragen:
Ulrike Oertel
Büro Ingrid Scheithauer
Tel. 02225 / 888 602
Mail: info@lpr-forum-medienzukunft.de

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