Archiv 2009 „Netz-Gesellschaft”
Winfried Engel ist seit 1995 Vorsitzender der Versammlung der LPR Hessen, der er seit 1990 angehört. Er sieht die Aufgabe des Gremiums in der ständigen kritischen Begleitung der Programmentwicklung und in dem Bemühen, einen gesellschaftlichen Konsens über die Werte herzustellen, die die Hörfunk- und Fernsehprogramme prägen sollen. Engel, der 1947 im hessischen Hünfeld geboren wurde, ist Rundfunkbeauftragter der Diözese Fulda und Leiter der Abteilung Schule-Hochschule-Medien des Bischöflichen Generalvikariats Fulda, für das er seit 1976 tätig ist. Engel hat katholische Theologie und Germanistik in Fulda, München, Würzburg und Marburg studiert. Er hat mehr als zwei Jahrzehnte Lehraufträge für Katechetik an der Theologischen Fakultät Fulda wahrgenommen. Er ist zudem Autor zahlreicher kirchlicher Sendungen beim Hessischen Rundfunk, beim Deutschlandfunk und bei DeutschlandRadio Kultur und langjähriger Prüfer bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft e. V. (FSK).
Ibrahim Evsan gründete 2006 die Videoplattform sevenload, gemeinsam mit Thomas Bachem und Axel Schmiegelow. Das Social Media Network für Bilder, Videos und WebTV, zu dessen Angeboten professionelle Inhalte ebenso wie user generated content gehören, betreibt neben dem deutschen mittlerweile Portale in zwanzig weiteren Ländern. Das in Köln ansässige Unternehmen wurde zu Jahresbeginn zum wiederholten Mal mit dem „Red Herring” als eines der erfolgreichsten Start-Ups ausgezeichnet. Ibrahim Evsan zog sich in diesem Herbst aus der aktiven Geschäftsführung zurück, um sevenload künftig beratend zur Seite zu stehen, und hat eine „neue Internet-Business-Story” angekündigt. Ihn treiben Fragen um wie: Wer bestimmt die Spielregeln im Netz? Welche Philosophie, welche Ethik steht dahinter? Wer sind die digitalen Supermächte? Antworten darauf sucht der Internet-Experte in seinem Buch zu geben, das unter dem Titel „Der Fixierungs-Code: Warum wir die digitale Evolution verstehen müssen, wenn wir überleben wollen” Ende Oktober auf den Markt kommt.
Evsan gehört u.a. dem Medienbeirat NRW an, der Ministerpräsident Jürgen Rüttgers berät.
Informationen zu sevenload finden Sie hier
Roland Koch steht als Ministerpräsident seit 1999 an der Spitze der hessischen Landesregierung. Auf Bundesebene spielt der CDU-Politiker seit 2006 als stellvertretender Vorsitzender seiner Partei zusätzlich eine wichtige Rolle. Der gebürtige Frankfurter (Jahrgang 1958) kam früh zur Politik – über seinen Vater, den CDU-Politiker Karl-Heinz Koch, der Justizminister in der Wiesbadener Landesregierung unter Walter Wallmann war. Bereits als Schüler gründete der 14-jährige Roland Koch eine JU-Ortsgruppe an seinem Wohnort Eschborn und wurde mit 21 Jahren jüngster Kreisvorsitzender der CDU im Main-Taunus-Kreis. Seit 1987 ist der gelernte Rechtsanwalt Mitglied des Hessischen Landtags, 1993 übernahm Koch die Führung der Wiesbadener CDU-Fraktion und 1998 den Vorsitz der CDU Hessen. Die Landesregierung unter Roland Koch hat sich zum Ziel gesetzt, Hessens Position als führenden IT- und Kommunikationsstandort weiter auszubauen. Neben der Frage des Zugangs zum Internet stehen dabei der Umgang mit Onlineinhalten sowie die Stärkung von Medienkompetenz im Vordergrund. Dem Verwaltungsrat des ZDF gehört der Hessische Ministerpräsident seit 2001 an; er ist stellvertretender Vorsitzender des Gremiums.
Professor Dr. Peter Kruse (Jahrgang1955) hat sich in der „Generation Internet” den Ruf als Vordenker und Interpret komplexer Netzwerke erworben. Zentrale Frage für ihn ist, wie Menschen mit Hilfe des Internet so zusammenwirken können, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Peter Kruse ist Honorarprofessor für Allgemeine und Organisationspsychologie an der Universität Bremen und geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens nextpractice GmbH. Nach dem Studium der Psychologie, Biologie und Medizin promovierte Kruse 1984 im Bereich der Experimentalpsychologie und befasste sich anschließend an verschiedenen Universitäten intensiv mit der Erforschung der Komplexitätsverarbeitung in intelligenten Netzwerken. Er entwickelte computergestützte Werkzeuge zur Nutzung kollektiver Intelligenz in Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Netzwerkkultur, das Entstehen gemeinschaftlicher Bedeutungssphären, die Veränderung von Wertesystemen, die Beteiligung und Mobilisierung von Individuen, sowie das Entstehen gemeinschaftlicher Bedeutungssphären sind Themen, die Peter Kruse auch als Berater im Blick hat. Kruse ist Autor von über zweihundert wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, das „Personalmagazin” wählte ihn 2007 zum dritten Mal in die Liste der „40 führenden Köpfe”.
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Professorin Dr. Ingrid Paus-Hasebrink zeigt in ihrer jüngsten Studie „Heranwachsen mit dem Social Web”, die gemeinsam mit dem Hans-Bredow-Institut entstand, wie die 12- bis 24-Jährigen die neuen Kommunikationsmöglichkeiten in ihren Alltag integrieren. Der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit dem Internet beschäftigt die Professorin für Audiovisuelle Kommunikation an der Universität Salzburg auch im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten für das „Safer Inter Plus Programm” der Europäischen Union. Ingrid Paus-Hasebrink war nach ihrem Studium der Publizistik und Germanistik zunächst als Redakteurin tätig und hat nach ihrer Promotion 1985 in Münster gelehrt. Mit einer Arbeit zu „Heldenbilder im Fernsehen” habilitierte sie sich 1997 und lehrte anschließend in Bielefeld, Salzburg und Klagenfurt. 2001 nahm sie den Ruf an das Institut für Kommunikationswissenschaft Salzburg an. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in Genre- und Formatanalysen sowie in der Rezeptions- und Mediensozialisationsforschung. Ingrid Paus-Hasebrink ist an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt.
Dr. Ulrike Reinhard ist Mitinitiatorin von DNAdigital, einem Netzwerk, das zum Ziel hat, zwei völlig verschiedene Gruppen miteinander zu verbinden – die „Digital Natives” und Manager der deutschen Industrie. Dieses Projekt entstand im Rahmen des dritten Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung. In dem Reader „DNAdigital. Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen”, herausgegeben von Willms Buhse und Ulrike Reinhard, sind die Erfahrungen des Zusammentreffens der Internet-Generation mit Führungskräften der großen Unternehmen aufgezeichnet. Ulrike Reinhard gehört zu den „Early Adopters” des Internet: 1994 gründete die studierte Betriebswirtschaftlerin und Marketingfachfrau den whois-Verlag. Kernstück des Verlages ist eine Datenbank mit circa 20.000 Unternehmen aus der New-Media und ITK-Branche im deutschsprachigen Raum. Ihren ersten E-Mail-Account hatte sie bereits 1987 bei The Well, ihre Domain www.whoiswho.de ging 1994 in Betrieb; seit 2002 schreibt sie an ihrem Blog. Als freie Beraterin liegt ihr Fokus auf dem Medium Internet. Ulrike Reinhard hat über 30 Bücher zum Thema Internet/Neue Medien publiziert; 2004 hat sie einen Band mit dem Titel „Digitale Transformationen” herausgegeben, der sich mit Innovationen an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst befasst.
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und in ihrem Blog
Ingrid Scheithauer gründete 2003 mit Sissi Pitzer das Consulting-Büro isip communications. Neben der Beratungstätigkeit befasst isip communications sich mit der Konzeption und Realisation von Medienveranstaltungen. Ingrid Scheithauer ist zudem als Moderatorin bei Medienkongressen im nationalen wie internationalen Bereich tätig. Sie befasst sich intensiv mit den Transformationsprozessen in Medien und Gesellschaft durch das Internet.
Nach dem Studium der Politik- und Kommunikationswissenschaften in Mainz, München und Stanford, Kalifornien, ging die gebürtige Hannoveranerin mit österreichischen Wurzeln 1984 zur Frankfurter Rundschau, deren Medienressort sie aufbaute und bis 2003 leitete. Sie ist aktiv in verschiedenen Jurys für Medienpreise, im Beirat der Mainzer Tage der Fernsehkritik und war Mitglied der Weizsäcker-Kommission, die für den Bundespräsidenten den „Bericht zur Lage des Fernsehens“ erstellt hat. Von 2004 bis 2006 gehörte sie dem Medienrat der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) an, dessen stellvertretende Vorsitzende sie auch war.
Professorin Dr. Gisela Schmalz versteht sich als Bloggerin und Wissenschaftlerin. Sie setzt sich in ihrem Doppel-Blog www.noeconomy.de www.yeseconomy.net für ein nachhaltiges Internet ein; ihre Ziele heißen Offenheit, Vielfalt, Qualität, Innovations- und Kooperationsgeist. Ihr Buch „No economy. Wie der Gratiswahn das Internet zerstört”, das im April 2009 im Eichborn Verlag erschienen ist, versteht sich auch als Streitschrift gegen die Dominanz weniger großer Marktanbieter im Netz. Gisela Schmalz hat Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Koblenz-Vallendar (WHU) und in Bonn studiert und an der FU Berlin und an der Columbia University New York promoviert. Sie arbeitete zunächst als Print-, TV- und Online-Journalistin. Seit 2005 ist sie Professorin für Strategisches Management und Marketing an der Rheinischen Fachhochschule Köln und befasst sich seit 2006 mit Fragen der Medienkonzernentwicklung und Internetökonomie am Berliner Institut für Medien- und Kommunikationspolitik.
Professor Wolfgang Thaenert ist seit 20 Jahren Direktor der hessischen Landesmedienanstalt. Er kennt die Entwicklung des privatwirtschaftlichen Rundfunks und des dualen Systems seit den Anfängen in den 80er Jahren – als Verwaltungsjurist im Gesetzgebungs- und Beratungsdienst des niedersächsischen Landtags, dann als Geschäftsführer des niedersächsischen Landesrundfunkausschusses, bevor er 1989 als Gründungsdirektor der LPR Hessen berufen wurde. Im Verbund der Landesmedienanstalten befasst sich Wolfgang Thaenert als Europabeauftragter der DLM vor allem mit der Medienpolitik der EU. Von 2003 bis 2005 hatte der LPR-Direktor den Vorsitz der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) inne. Der gebürtige Hildesheimer (Jahrgang 1950) ist neben weiteren Lehraufträgen seit 1993 der Universität Kassel verbunden. Dort lehrt er Medienrecht im internationalen Ergänzungsstudiengang Medien- und Kulturwissenschaften und wurde 2003 zum Honorarprofessor für Medienrecht berufen.